Ein Spaziergang durchs Goethequartier in Bremerhaven-Lehe zeigt, wie lebendig und sinnlich Stadtleben sein kann – wenn man es zu Fuß entdeckt. Genau das ist auch das Ziel von Fuss e.V., wie uns Jutta Kerper im Gespräch erzählt hat: Menschen sollen bewusster gehen – und dabei ihre Umgebung wieder mit allen Sinnen wahrnehmen. . Fuss e.V. setzt sich dafür ein, dass Menschen wieder stärker zu Fuß gehen – und dabei „die Stadt im Vorbeigehen mit allen Sinnen wahrnehmen“.
Jutta erzählte, dass Bremerhaven früher in vielen Teilen viel stärker eine Fußgängerstadt war. Mobilität bedeutete nicht nur, von A nach B zu kommen – es war Alltag, Begegnung, Genuss. Heute gibt es wieder viele Bestrebungen, dieses Lebensgefühl zurückzubringen. Nicht nur um der Gesundheit willen, sondern auch, damit wir riechen, hören, schauen und spüren.
Wie könnte ein typischer Tag im Goethequartier aussehen, wenn man alles zu Fuß macht? Wir haben uns eine Route überlegt, die zeigt, wie nah hier alles beieinanderliegt – und wie lebenswert das Quartier dadurch wird.
Startpunkt ist die Frenssenstraße mit ihrem großen Spielplatz, Fußballfeld und vielen Sitzmöglichkeiten für Eltern. Von dort geht es weiter über die Körnerstraße in die Eupener Straße, wo das ZOLLI-Gelände liegt – besonders im Sommer ein lebendiger Treffpunkt mit Cafés, Sitzplätzen und Gesprächen unter Nachbarn.
Auf der anderen Seite des Zollinlandsplatzes, an der Ecke Kistnerstraße / Moltkestraße, lädt ein weiterer Spielplatz zum Verweilen ein. Noch ein Stück weiter, entlang der Kistnerstraße bis in die Gnesenerstraße, wartet ein versteckter Hinterhof-Spielplatz – perfekt für ein Picknick im Sommer.
Warum das Goethequartier besonders ist
Was macht diesen Spaziergang so lebenswert? Einige Gedanken:
- Quartiersnähe: Alles ist nah beieinander. Einkauf, öffentliche Einrichtungen, Spielplätze. Man kann fast alles zu Fuß erreichen.
- Begegnungen & Gemeinschaft: Wenn man zu Fuß geht, trifft man Nachbar:innen, hört Gespräche, sieht Kinder spielen. Begegnungen werden weder künstlich noch aufgezwungen – sie ergeben sich einfach.
- Kindgerecht: Für Familien ist Lehe mit den vielen Spielplätzen, kleinen Supermärkten und bunten Ecken ideal. Selbst in der Kindheit vieler Bewohner war dies ein Ort des Entdeckens und Spielens – und heute ist das noch spürbar.
- Sinneserlebnis: Das Gehen mit allen Sinnen – der Geruch von Blüten oder Regen, das Hämmern in einer Werkstatt, das Zwitschern der Vögel, das Zusammenspiel der Farben an Häuserwänden – besonders im Goethequartier mit seiner Altbaustruktur und Streetart. Tatsächlich ist das Goethequartier auch inzwischen für Streetart-Fans ein Ziel, da viele Kunstwerke an Wänden, Mauern und auch Stromkästen zu entdecken sind
Wer sich hier zu Fuß bewegt, begegnet nicht nur Menschen, sondern auch sich selbst – mitten im Alltag, mitten im Quartier.



